Als Künstler und Pädagoge sehe ich die Wirkung darstellenden Künste, nicht nur in der Wahrnehmung, sondern vor allem im aktiven Tun, als Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung. Mein besonderes künstlerisches Interesse gilt den Berührungspunkten von Schauspiel, zeitgenössischem Tanz und Performancekunst.

Das Angebot, in einem geschützten Raum ungewohnte Perspektiven einzunehmen, lädt dazu ein, auch die eigene Lebenssituation zu reflektieren und zu hinterfragen, Handlungsmöglichkeiten spielerisch zu entdecken und vermeintlich feststehende Verhaltensweisen zu verändern. Die so erlebte Fähigkeit zur schöpferischen Problemlösung wird von vielen Teilnehmenden aus dem Probenraum hinaus in die persönliche Lebenswelt übertragen.

Meine Arbeit findet im gemeinsamen Prozess mit anderen Menschen statt. Auch wenn das Ziel eines Projektes (z. B. eine Aufführung) feststeht, geschieht das Wesentliche auf dem Weg dorthin. Nur durch das Zusammenspiel als Ensemble, durch Rücksichtnahme auf- und Achtsamkeit füreinander, können wir gemeinsam dieses Ziel erreichen. Alle Teilnehmenden sollen mit ihren Ideen, Wünschen und Fähigkeiten aktiv zu diesem Prozess beitragen. Hierdurch können sich Teilnehmenden selbst, aber auch als Gruppe, in einem nicht alltäglichen Rahmen neu kennenlernen. Durch regelmäßige, wertschätzende Kritik erhalten die Teilnehmenden eine sinnvolle Rückmeldung auf ihrem Weg. Die Präsentation des gemeinsamen Arbeitsergebnisses ist zugleich Höhepunkt und Abschluss dieses Prozesses.